Die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) ist eine hirnorganische Behinderung, die sich auf alle Lebensbereichen der Betroffenen auswirkt. Das ungeborene Kind ist zum Zeitpunkt der Befruchtung gesund, die Schädigung entsteht durch Alkoholkonsum der werdenden Mutter während der Schwangerschaft. Eine Schädigung des Fötus kann zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft erfolgen.
Das Nervengift Alkohol ruft besonders im Frontalhirn gravierende, irreparable Schäden hervor.
Es resultiert eine schwerwiegende, irreversible Entwicklungsstörung, die sich damit auf das gesamte Leben des Betroffenen auswirkt. Eine lebenslange Unterstützung und Betreuung der Betroffenen ist nötig, da wesentliche Fähigkeiten für ein selbständiges Leben – wie Planungsfähigkeiten, Impulssteuerung, Vorstellung von Zeit und Geld – teils erheblich gestört sind.
„Fetale Alkoholspektrumstörung“ (FASD) ist der Oberbegriff für die unterschiedlichen Formen von alkoholbedingten Schädigungen von ungeborenen Kindern:
- FAS – Fetales Alkoholsyndrom (Vollbild): Auffälligkeiten in Körperwachstum, Gesichtsmerkmalen und Verhalten/ZNS
- pFAS – partielles Fetales Alkoholsyndrom: wie FAS, ohne Auffälligkeiten in Körperwachstum
- ARND – Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörung: Auffälligkeiten in Verhalten/ZNS, ohne körperliche Auffälligkeiten
- FAS adult – Diagnosestellung erst im Erwachsenenalter
Nach aktuellen Schätzungen werden jährlich in Deutschland ca. 10.000 Kinder mit einer Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) geboren. Davon sind ca. 2.000 von dem sogenannten „FAS Vollbild“ betroffen.
Frühe Diagnose verbessert Entwicklungsmöglichkeiten
Eine frühe Diagnose ermöglicht eine frühzeitige Planung einer individuellen und realistischen Förderung des von FASD betroffenen Kindes. Der zügige Zugang zu Hilfen wie Pflegestufe, Behindertenstatus oder Eingliederungshilfe wird erleichtert.
Durch Förderung und gute Unterstützung können die Entwicklungsmöglichkeiten erheblich verbessert werden und somit auch die Prognose für das spätere Leben.
Das Wesentliche aber ist, dass das Umfeld die immer wieder auftretenden Schwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten verstehen und einordnen kann. Schließlich ist das abnormale Verhalten des betroffenen Kindes oder Erwachsenen neurologisch bedingt und nicht etwa böswillig oder eine Folge von Erziehungsfehlern.
Es ist wichtig, die Nöte der Betroffenen zu verstehen und für sie bzw. mit ihnen Perspektiven zu entwickeln.
Für alle Beteiligten ist der Umgang mit FASD eine Herausforderung. Wir möchten helfen:
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